In jeder Werkstatt braucht es Werkzeuge

In der Triathlonwerkstatt powered by GDT Sportconsulting bieten meine Coaches und ich individuelles Training im Ausdauersport – vorwiegend im Triathlon – an. Wir versuchen durch ein Höchstmaß an Individualität, unsere Sportler*innen zu ihren persönlichen Zielen zu führen. Dazu planen wir nicht nur individuell, sondern bieten auch Workshops und Trainingscamps an. Das Training basiert auf einer langfristig entwickelten Philosophie, die euch als Sportler*innen – vor allem aber als Menschen – in den Mittelpunkt stellt.

Die Pakete der Triathlonwerkstatt reichen vom Lehrlingspaket (Basic) bis zum Paket des Meisters (Premium) und versorgen euch mit einer Vielzahl von Werkzeugen, die helfen sollen euch eurem Ziel näher zu bringen. In den Blogs „Triathlon Tools“ will ich nun kurz und prägnant Teile dieser Werkzeugbox vorstellen. Viel Spaß damit.

Triathlon Tool #3 – Das Trainingslager

Ostern und der Frühling rücken näher und für viele von uns Triathlet*innen steht auch das lang ersehnte Trainingslager endlich knapp vor der Tür. Immer wieder höre ich auch unter unseren Age-Group-Sportler*innen die Frage, ob ein Camp überhaupt Sinn machen würde. Da Geld und Urlaubstage geopfert werden, ist diese Frage natürlich nicht von der Hand zu weisen.

Für das Team der Triathlonwerkstatt ist ein Trainingscamp ein ganz wichtiges Tool, um im Sommer erfolgreich seine Ziele erreichen zu können. Wir setzen unsere ganze Trainingsphilosophie auf eine Mischung zwischen höchst individuellem Online-Coaching (maximal 16 Athlet*innen pro Coach) und persönlichen Coachings in Camps. Neben unseren drei- bis viertägigen Technikcamp im November bieten wir im März ein Schwimmcamp (langes Wochenende) und zu Ostern unser Communitycamp auf Mallorca (ein bis zwei Wochen) an. Zwischendurch gibt es durch unseren Verein in Wien gemeinsame Trainings, aber auch immer wieder Workshops, weil es einfach neben dem sturen Training der Ausdauer eben auch um Skills und um das persönliche Kennenlernen zwischen Coach und Athlet*in geht.

In meinem aktuellen Blog möchte ich darauf eingehen, unter welchen Voraussetzungen ein Trainingslager zum Erfolg führen kann und warum es denn generell für euch Sinn machen könnte, sich auf den Weg zu machen.

Gewidmete Trainingszeit

Ein Trainingslager ermöglicht es Athlet*innen, sich vollständig auf ihr Training ohne Ablenkungen des Alltags konzentrieren zu können. Dies führt zu einer erhöhten Trainingsintensität und -qualität und damit selbstverständlich zu Chancen wie Risiken gleichermaßen. Ursprung der Planung der Campinhalte sollte immer euer Training zu Hause sein. Steigerungen von 100% des Umfangs und mehr sollten tunlichst vermieden werden. Angebote von professionellen Campanbietern stellen insofern eine Gefahr dar, da diese ja im Vorfeld keinerlei Ahnung von euren sonstigen Möglichkeiten und Umfängen haben. Eure Coaches, wenn diese schon nicht mitfahren, sollten zumindest in der Planung mitreden dürfen.

Passt bitte außerdem vor allem bei der Heimreise auf, nicht gleich krank zu werden. Die veränderten Rahmenbedingungen schaffen ein „Open Window“ für Infektanfälligkeiten. Der letzte Tag des Camps sollte also schon etwas ruhiger verlaufen und während des Flugs und den ersten Tagen zu Hause solltet ihr euch entsprechend kleiden und verhalten.

Professionelle Anleitung

In vielen Trainingslagern stehen erfahrene Trainer*innen und Expert*innen zur Verfügung, um Athlet*innen zu betreuen und zu coachen. Dies ermöglicht individuelles Feedback und angepasste Trainingspläne. Informiert euch vor der Buchung, ob die Coaches wirklich gut sind, wie das Athlet*innen/Coachesverhältnis aussieht und wieviel Zeit ihr real in Betreuung seid. Viel wichtiger als die Begleitung am Fahrrad sollten Technikarbeit im Wasser und beim Laufen, Wechseltrainings oder auch Unterstützung beim Krafttraining sein.

Optimale Trainingsbedingungen

Standorte für Triathlon-Trainingslager werden oft aufgrund ihres günstigen Klimas, ihrer Landschaft und ihrer Sporteinrichtungen ausgewählt. Dies schafft ideale Bedingungen für das Training in den drei Disziplinen. Die warmen Temperaturen, die kurzen Wege zu den reservierten Trainingsstätten, keine Hausarbeit und vieles mehr schaffen neben idealen Trainingsmöglichkeiten auch viel mehr Zeit zur Regeneration. Nutzt das aus, ernährt euch ausreichend und gesund, schlaft viel, gönnt euch auch hie und da eine Massage. Immerhin habt ihr ja (auch) Urlaub.

Variation im Training

Trainingslager bieten die Möglichkeit, verschiedene Trainingsumgebungen zu nutzen. Sei es schwimmen im offenen Wasser, Rad fahren auf anspruchsvollen Strecken oder laufen in verschiedenen Geländearten. Dies fördert nicht nur die Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit der Athlet*innen, sondern schafft auch viele Erinnerungen im grauen Alltag.

Teambuilding

Die Teilnahme an einem Trainingscamp mit Gleichgesinnten schafft eine Gemeinschaft von Athlet*innen, die sich gegenseitig motivieren und unterstützen. Das fördert den Teamgeist und kann die individuelle Leistung steigern. Es ist einfach kein Vergleich Intervalle alleine oder gemeinsam zu bestreiten. Bleibt vernünftig, aber genießt und unterstützt das gegenseitige Hochpushen.

Mentaler Fokus und Wissensaustausch

Die räumliche Trennung vom Alltag und die intensive Ausrichtung auf das Training helfen dabei, den mentalen Fokus zu schärfen. Athlet*innen können sich besser auf ihre Ziele konzentrieren und mental stärker werden. Vor allem die informellen Gespräche abseits des Trainings in Pausen oder während der Mahlzeiten sind für Sportler*innen und Coaches oft Goldes wert. Aber auch der Austausch mit euren Mitstreiter*innen hilft enorm, wenn ihr die Möglichkeit habt, im Camp auch noch Profis zu beobachten, dann umso mehr.

Rennsimulationsmöglichkeiten

Einige Trainingslager bieten die Gelegenheit, Rennsimulationen durchzuführen, um euch auf die spezifischen Herausforderungen von Triathlon-Wettkämpfen vorzubereiten. Da zu Ostern meist die spezielle Vorbereitungsphase beginnt, bietet es sich an Open Water Trainings, spezifische Koppeleinheiten oder Intervalle zu trainieren

Achtet bei der Auswahl eures Camps, ob die meisten der oben genannten Punkte erfüllt sind und euch ansprechen. Informiert euch im Vorfeld beim Anbieter oder bei schon mitgereisten Sportler*innen, lest Rezensionen und macht euch ein Bild, ob das was angeboten wird auch euren Zielen, Wünschen und nicht zuletzt auch eurem Leistungsstand entspricht.

Thema Fahrrad

Ob ihr euer Rad vor Ort mietet oder mitnehmt, hängt von mehreren Faktoren ab

• Was kostet mehr Geld (inklusive Transfers, Radkoffer,…)? Dabei ist auch die Möglichkeit, viele seiner Trainingsgeräte im Radkoffer mit zu verstauen nicht zu vergessen. Das Risiko von Übergepäck wird dadurch kleiner.
• Bietet der Anbieter die Möglichkeit an, bzw. wie schaut es mit dem Radverleih vor Ort aus?
• Wie wichtig ist es für mich, spezifisch auf dem eigenen Rad zu trainieren (Leistungsstand, zeitliche Nähe zum ersten Wettkampf, Gewöhnung an ein neues Rad…)?
• Habe ich die (technischen) Möglichkeiten, mein Rad sicher in einem Radkoffer zu verstauen und wieder aufzubauen?

Thema Ausrüstung

Wenn die Entscheidung dann schlussendlich getroffen wurde, dann genießt die Vorfreude auf EUER Camp. Da mit einer besseren Planung die Freude auch länger erhalten bleibt, habe ich euch eine grundlegende Packliste für ein Triathlon-Trainingslager zusammengestellt. Beachtet jedoch, dass die spezifischen Anforderungen je nach Standort, Wetter und individuellen Bedürfnissen variieren können:

• Triathlon-Ausrüstung:
  • Neoprenanzug
  • Badekappe und Schwimmbrille
  • Rennrad oder Triathlonrad
  • Fahrradhelm
  • Laufschuhe
  • Triathlonanzug oder separates Trikot und Hose
• Trainingsausrüstung:
  • Utensilien für Schwimmtraining (Flossen, Brett, pull buoy, paddles)
  • Radcomputer oder GPS-Gerät
  • Trainingsuhr
  • Rad- und Laufbekleidung (gibt es Waschmaschinen vor Ort?)
  • Wechselkleidung für außerhalb des Trainings
•  Nahrungsergänzungsmittel:
  • Sportgetränke oder -pulver
  • Proteinriegel oder Snacks
  • Multivitaminpräparate
• Wettkampfzubehör:
  • Startnummerband
  •  Trinkflaschen
  • Eventuelle spezielle Anforderungen je nach Wettkampfformat
• Entspannung und Erholung:
  • Yogamatte oder Dehnungsband
  • Faszienrolle oder Massagegun für die Muskelregeneration
• Erste-Hilfe-Ausrüstung:
  • Erste-Hilfe-Set mit Pflastern, Desinfektionsmittel, Schmerzmitteln, Blasenpflastern, Insektenschutz usw.
  • Sportsalbe oder Gel für Muskeln und Gelenke
  • Sonnenschutzmittel und Lippenbalsam mit UV-Schutz
• Reisebedarf:
  • Dokumente:
    • Reisepass oder Personalausweis
    • Buchungsunterlagen
    • E Card, Kreditkarte
  • Kleidung:
    • Bequeme Reisekleidung
    • Leichte Jacke oder Pullover für kühlere Abende
    • Schwimmbekleidung
  • Technologie:
    • Ladegeräte für alle elektronischen Geräte
    •  Powerbank
    • Adapter für internationale Steckdosen
• Persönliche Gegenstände:
  • Hygieneartikel:
    • Zahnbürste und Zahnpasta
    • Duschgel und Shampoo
    • Rasierzeug
    • Handtücher
    • Persönliche Toilettartikel
  • Entspannung und Erholung:
    • Buch oder E-Reader
    • Musik-Player oder Kopfhörer
    • Notizbuch und Stift

Ich hoffe, die Informationen des Blogs werden euch helfen euer Trainingslager zu genießen und eure Form zu neuem Höhenflug ansteigen zu lassen. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf unser jährliches Ostercamp mit den meisten unserer Sportler*innen auf Mallorca. Vielleicht wollt ihr uns auf unseren Social Media Kanälen gdt_sportconsulting oder gerald_dygryn folgen und ein wenig den Spirit miterleben. Am Ende bleiben immer der viele Spaß, die gemeinsamen Erlebnisse und das bessere Kennenlernen von Gleichgesinnten in Erinnerung.

Der Autor ist Gründer und CEO von GDT Sportconsulting. Die Firma betreibt eine Schwimmschule in Wien und Umgebung (www.gdt.at) und bietet individuelle Trainingspläne für jedes Level, sowie Camps und Workshops im Triathlon an (www.triathlonwerkstatt.at). Außerdem ist Gerald Dygryn Performance Coach eines jungen Teams, für den ORF als Experte bei Triathlon Großereignissen tätig und Präsident des Triathlonclus TEAM GDT